Nun ja. Eigentlich war es nur ein Tag und ursprünglich hätten es auch die Karlsruher Blasmusiktage sein sollen, ein Konzertwettbewerb über zwei Tage, ausgerichtet vom Blasmusikverband Karlsruhe. Der Musikverein „Harmonie“ hätte mit seinem Jugendorchester beim Wertungsspiel teilgenommen und die Bewirtung der Veranstaltung übernommen. So war der Plan bis etwa zwei Wochen vor der Veranstaltung. Nachdem sich aber von über hundert Vereinen innerhalb des Verbands nur sehr wenige Kapellen zur Teilnahme zum Wettbewerb angemeldet hatten, wurde die Veranstaltung vom Verband kurzerhand abgesagt.
Was tun? Unser Jugendorchester hatte sich seit Monaten intensiv auf diesen Wettbewerb vorbereitet. Sollte alle Mühe vergebens gewesen sein? Nein dachten sich Dirigent und die Vereinsverantwortlichen. Nach kurzer Überlegung wurde schnell eine eigene Veranstaltung mit Wettbewerb ins Leben gerufen.
Für die Unterhaltung im Rahmenprogramm konnten die Musikvereine aus Jöhlingen und Eisingen gewonnen werden. Für den eigentlichen Wettbewerb wurde eine offizielle Jury engagiert, welche streng nach den Regeln das Jugendorchester bewertet hat. Kriterien wie beispielsweise Intonation, Zusammenspiel und Rhythmik und vieles mehr fanden Einzug in die Wertung.
Der Tag als solches verlief zunächst recht beschaulich. Die Gastkapellen sorgten für gepflegte Unterhaltungsmusik, der Musikverein verwöhnte die, leider etwas spärliche gekommenen Gäste, mit Speis' und Trank. Gegen 15 Uhr dann jedoch machte sich eine gewisse Anspannung im Saal bemerkbar. Die Juroren nahmen ihre Plätze ein und die Jugendkapelle betrat die Bühne. Augenblicklich wurde es still im Saal des Bürgerhauses. Höchste Konzentration bei Dirigent und Musiker*innen. Zunächst noch ein kurzes Aufwärmstück und los ging's. Die gewählten Vortragsstücke, „Free World Fantasy“ und „El Condor Pasa“ ermöglichten dem Orchester ihre komplette Bandbreite ihres Könnens zu präsentieren. Getragen Melodien wechselten mit rhythmisch akzentuierten Passagen ab. Auch solistische Passagen fehlten nicht. Unglaublich, was diese Jugendlichen vollbracht haben. Mit 94,6 von 100 möglichen Punkten erreichte das Jugendorchester des Musikvereins dann auch ein absolutes Spitzenergebnis. Voll stolz nahm Dirigent Thorsten Reinau vom Jury-Vorsitzenden Rüdiger Müller die Urkunde entgegen und bedankte sich bei seinem Orchester. Auf diese Leistung können alle stolz sein. Glückwunsch!