9/13 Solistenparade beim volkstümlichen Konzert der KLEINEN BLASMUSIK

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9/13 Solistenparade beim volkstümlichen Konzert der KLEINEN BLASMUSIK

Stefan Franz und Regina Wiehr als „Brüderchen und Schwesterchen“Ein wahrhaftes Feuerwerk an böhmischen und mährischen Polkas, Märschen, Walzern und Ländlern präsentierte die KLEINE BLASMUSIK unter der Leitung von Thorsten Reinau am vergangenen Samstag beim Jubiläumskonzert anlässlich des 10-jährigen Bestehens der KLEINEN BLASMUSIK im Bürgerhaus. Schon das erste Stück, der Marsch „Sohaj““, wurde mit viel Schwung aufgeführt und versprach einen kurzweiligen Abend für das Publikum.
Gegründet wurde die KLEINE BLASMUSIK im Jahr 2003 vor allem von Musikern des Musikvereins Linkenheim-Hochstetten. Neben vielen Konzerten haben sich die Musikerinnen und Musiker zusammen mit ihrem Dirigenten vor allem durch die erfolgreiche Teilnahme an diversen Wettbewerben einen Namen gemacht. So konnten sie in der Vergangenheit nicht nur zahlreiche Preise als bestes Orchester, sondern auch zahlreiche Sonderpreise für die besten Solisten und den besten Dirigenten einheimsen.
Die hervorragenden Solisten der „KLEINEN BLASMUSIK“ hatten beim Jubiläumskonzert Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Mit erstaunlicher Leichtigkeit meisterte Heinz Nutt mit seiner Tuba die schwierigen Passagen, die ihm Dirigent und Komponist Thorsten Reinau mit der Polka „Tiefstapler“ auf den Leib geschrieben hat. Die Polka „Brüderchen und Schwesterchen“, die von Stefan Franz und Regina Wiehr gekonnt und verschmitzt dargebracht wurde, stammt ebenfalls aus der Feder von Thorsten Reinau. Komponiert wurde sie anlässlich des 70. Geburtstages des ehemaligen Dirigenten des Musikvereins, Gernot Franz. Als musikalisches Thema werden die Initialen des „Geburtstagskindes“, „g“ und „f“ variiert und tauchen an vielen Stellen als Haupt- oder Nebenmelodie auf. Auch das dritte Solo des Abends, die Polka „Eskapaden“, wurde von Dirigent Thorsten Reinau eigens auf einen seiner Musiker zugeschnitten. Da er bei seiner Suche nach einem anspruchsvollen Solo für Es-Klarinette einfach nicht fündig wurde, griff er wieder einmal selbst zur Feder und komponierte selbst ein Stück. Klarinettist Manfred Hildenbrand enttäuschte dann auch weder den Dirigenten noch das Publikum. Begleitet von seinen Musikkollegen flogen seine Finger geradezu über das Instrument, so dass einigen Zuhörern vor Bewunderung der Mund offen stand. Mit stürmischem Applaus forderte das Publikum eine spontane Zugabe.
Einen musikalischen Wirbelsturm ließ Solist Stefan Franz bei der Polka „Tenortornado“ über die Bühne fegen. Dirigent Thorsten Reinau trieb seine Musiker bei dieser Schnellpolka zu einem absoluten Höchsttempo an. Solist Stefan Franz vollbrachte auf seinem Tenorhorn eine wahre Meisterleistung, was den Dirigenten noch zu weiteren Temposteigerungen anspornte.
Neben den solistischen Darbietungen präsentierten die Musiker noch zahlreiche Polkas Walzer und Ländler, zu denen es häufig eine nette Geschichte zu erzählen gab. So konnte der bekannte tschechische Komponist Josef Jiskra, der von 1979 bis 1999 als Musikdirektor der Stadt Crailsheim aktiv war, mehrere seiner eigenen Kompositionen ankündigen und Hintergrundinformationen aus erster Hand zu den Werken geben. Als langjähriger Freund der KLEINEN BLASMUSIK durfte er dann auch mehrere seiner Kompositionen selbst dirigieren. Ein Highlight des ersten Teils war sicherlich die anmutige „Polka für Helenka“, die Josef Jiskra für seine Tochter Helenka komponiert hatte.
In der Pause hatten die Zuhörer Gelegenheit, die CDs „Böhmische Kostbarkeiten“ und „„Pekna hodinka – Schönes Stündchen““ der KLEINEN BLASMUSIK zu erwerben, die diese auf Einladung des Produzenten Anton Borovicka in den Studios des Tschechischen Rundfunks in Prag eingespielt hatten.
Im zweiten Teil fand die „Polka Werner“ besonderen Anklang, die Dirigent Reinau eigens zum Geburtstag von Flügelhornist Werner Gerhäuser komponiert hatte. Werner Gerhäuser ist als Fagottist, Flügelhornist, Instrumentenbauer und als Dirigent des Jugend- und des Vorstufenorchesters nicht mehr aus den Reihen des Linkenheimer Musikvereins wegzudenken. Auch in der KLEINEN BLASMUSIK wirkte er von Anfang an als Musiker und Instrumenten-Notarzt mit.
Mit der Polka „Nejmilesji“ (meine Liebste), beendete die KLEINE BLASMUSIK den offiziellen Teil des Abends. Das Publikum spendete begeistert Beifall und rief lautstark nach einer Zugabe. Natürlich ließen sich die Musiker und ihr Dirigent leicht überreden, noch einige Stücke für das begeisterte Publikum zu spielen.
Alles in allem hat das Konzert mit seinem vielleicht nicht allzu populären Musikstil beim Publikum einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Wesentlich beigetragen haben hierzu natürlich die durchweg hervorragenden Musiker und insbesondere auch Dirigent Thorsten Reinau, dem man in jeder Sekunde anmerkte, dass er sich diesem Musikstil mit Leib und Seele verschrieben hat.